Sasumata-Verteidigung (Sasumata-uke 刺叉受)

Hier eine weitere Technik aus Mabunis Buch von 1938 mit einem wirklich interessanten kleinen Detail.

Die hier gezeigte Technik trägt bei Mabuni die Bezeichnung “Sasumata-Verteidigung” (Sasumata-uke 刺叉受). Was hat es damit auf sich?

Die Sasumata (Dornengabel) war eine Stangenwaffe feudaler japanischer Polizeibeamter, um Verbrecher und Raufbolde festzunehmen, oder in Zusammenspiel mit Tsukubō (Stoß-Stange) und Sodegarami (Ärmelwickler) schwertschwingende Samurai am Boden festzulegen, ohne sich dabei selber unnötig zu gefährden. Am Ende des langen hölzernen Schaftes der Sasumata befindet sich eine U-förmige metallene Spitze, mit der der Delinquent z.B. am Hals gepackt und am Boden fixiert werden konnte.

In jedem Fall handelt es sich um eine eher kuriose Terminologiewahl, die mir so noch in keinem Dojo untergekommen ist. Wurde dieser Begriff etwa nicht im Shito-ryu überliefert und weiter verwendet?

Offenbar handelt es sich dabei um das Aufhalten eines Trittes mit beiden Handflächen. Es ist etwa schlecht zu erkennen in dem Bild, ist aber so. Nach Konsultation mit der Online-Community wurde ich daran erinnert, dass diese Bewegung in Seishan zu finden ist.

© 2019, Andreas Quast. All rights reserved.

This entry was posted in auf Deutsch, Terminology and tagged , , , , , . Bookmark the permalink.