Kehlangriff mit der Fingerschere (Yubi-basami inkō seme 指鋏咽喉攻め)

Häufig trifft man im Karate auf Personen, die darüber berichten, welche Techniken die wahren Techniken des Karate sind, und das “die Anderen” diese nicht kennen und nichts davon verstehen würden. Da ich oft beide Seiten kenne, sag’ ich mal so: Das stimmt nicht.

Wie auch immer, in der Sesan des Goju-ryu findet man den “Kehlangriff mit der Fingerschere.” Diese Technik mit zugehöriger Bezeichnung finden wir bereits 1938 in veröffentlichter Form bei Mabuni Kenwa und Nakasone Genwa.

Die gesamte terminologische Phrase lautet “Kehlangriff mit der Fingerschere” (Yubi-basami inkō seme). In diesem Falle beschreibt die Terminologie also tatsächlich die Technik, was allerdings nicht immer der Fall ist.

In der antiken Kampfkunstschrift “Bubishi” wird diese Technik übrigens auch erwähnt, und zwar als Gegenmaßnahme für den Fall, wenn man von einem Menschen gebissen werden sollte. Also nicht vergessen, nur für den Fall.

Mabuni Kenwa (rechts) demonstriert den “Kehlangriff mit der Fingerschere” mit rechts als Erwiderung gegen einen linken Fauststoß von Taira Shinken (links). Die Armhaltung des linken Armes von Mabuni lässt vermuten, dass sich diese Anwendung aus der Sesan des Goju-ryu ableitet.

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