Mathijs Hendrickszoon Quast und die Entdeckung der Bonin Inseln im Jahre 1639, genannt die “Quast Eylanden”

1906 erwähnte Papinot in seinem „Dictionnaire D’histoire et de Géographie du Japon“

„Quast Matthieu. – Navigateur hollandais qui, en 1639, explora les iles Ogasawara [d.i. die Bonin Inseln], les côtes de Mutsu, Formose, etc. Son second dans cette expédition, Abel Jansz Tasman, devait, trois ans plus tard, découvrir en Océanie l’ile appelée, de son nom, Tasmanie.“ (1906: 921)

Bei der Suche nach diesem Matthieu Quast stößt man auf Philipp Franz Balthasar von Siebold (*1796; † 1866), bayerischer Arzt, Japan- und Naturforscher, Ethnologe, Botaniker und Sammler. Siebold war Oberst im Generalstabe des Königlichen Niederländischen Heeres in Ostindien, Kommandeur des Ordens der Kirchenkrone, Ritter des Niederländischen Löwen-, des St. Wladimir- und des Rothen Adlerordens III. Klasse, der Ehrenlegion, der Nordstern- und des Civilverdienstordens der Bayerischen Krone.

Als Japanreisender hielt sich Siebold erstmalig vom 11. August 1823 bis zum 2. Januar 1830 in Nippon, dem Lande im Sonnenaufgange, auf. Der zweite Aufenthalt war kürzer und reichte vom 4. August 1859 bis Ende April 1862.

In 1852 veröffentlichten Siebold selbst ein eigenes Werk über die Geschichte der Entdeckungen der Seegebiete von Japan, zusammen mit einem Atlas des Landes und mit Seekarten. Die ersten Namen, die Siebold in seinem Vorwort von 1852 nennt, sind Mathys Quast und Abel Tasman, letztere erreichte später als erster Europäer Neuseeland.

Seekarte 1643: "Gedaene Coursen door den Schipper Commandeur Martin Gerritsen Vries met het fluitship Castricum Ao 1643"

Seekarte 1643: “Gedaene Coursen door den Schipper Commandeur Martin Gerritsen Vries met het fluitship Castricum Ao 1643”

In seinem Atlas von Land- und Seekarten des japanischen Reiches und dessen Neben- und Schutzländern finden wir Karteen der Seereisen und Entdeckungen von Quast und Abel Tasman (1639) und Marten Gerritsen Vries (1643). Seine detaillierten Informationen zu Quast entnahm Siebold vor allem auch dem Tagebuch Quasts, welches er 8. December 1842 im Archiv der alten Ostindischen Compagnie zu Amsterdam, unter der Mitwirkung des Herrn P. L. de Munnick, entdeckte, welches den folgenden eindrucksvollen Titel trug:

Journael ofte dachregister van den Ed. Commandeur Mathys Quast, gaende door ordre van d‘ Ed. heeren Gouverneur General en de raeden van India met de fluyt Scheepen „Engel“ ende „Gracht“, omme te ondernemen, de Gout- en Silberryke Eylanden gelegen b’oosten omtrent de Noorder breete van 37 ½ graet, waer toe den alvermogenden Godt Synen Segen will verleenen en strecken mach ten besten tot progres van de Generaele Comp. Amen. M. S, 1639. (2. Juny 1639-24. Nov. 1639)

Diesen „merkwürdigen Fund“ machte er im Journal de la Haye vom 30. December 1842 bekannt, unter einem ähnlich eindrucksvollen Titel:

„Notice sur une relation inédite d’un voyage de découverte, en 1639, dans le Grand-Océan, à l’est du Japon, entrepris sur l’ordre qui leur en avait été donné, par la compagnie des Indes-Orientales, par le commandeur Mathieu Quast et Abel Jansen Tasman, et sur des piéces authentiques qui constatent que les iles de Bonin, dont les Anglais out pris possession en 1827, et qui, plus tard, out servi à l’établissement d’une colonie, ont été dé commandeur Mathieu Quast et Abel Jansen Tasman, et sur des piéces authentiques qui constatent que les iles de Bonin, dont les Anglais out pris possession en 1827, et qui, plus tard, out servi à l’établissement d’une colonie, ont été dé piéces authentiques qui constatent que les iles de Bonin, dont les Anglais out pris possession en 1827, et qui, plus tard, out servi à l’établissement d’une colonie, out été d´couvertes, et décrites par ces deux illustres navigateurs hollandais“.

Bis zu diesem Zeitpunkt unveröffentlicht geblieben, ergaben sich daraus einige interessante Details, die teilweise bis heute kaum beachtet worden sind. Vor allen Dingen verifizierte Siebold eine Seekarte, mit No. 20 bezeichnet, welche die Überschrift trug:

„Platte Caert van de gedaene Ontdeckingh by Oost van Japan onder den Command. Mathys Quast Ao 1639“

und folgenden Titel:

„Verthooningh ofte Aenrysinghe der Cournen Landen Eylanden ende droochten, Beoosten Japan beseylt door den E. Commandeur Mathys Quast ende Abel Jansen Tasman gelyck in dese 2 platte Caerten Can worden beooght.“

Im folgenden der wichtigste Teile des Textes, die sich auf Quast und seine Entdeckung der Bonin Inseln im Jahre 1639 beziehen:

Zu Anfang des 17. Jahrhunderts erschienen die Niederländer (1609) und Engländer (1613) als Mitbewerber um den Handel mit Japan. Ihre Fahrt beschränkte sich nach den Häfen von Firato (Hirado) und Nagasaki, wobei sie anfänglich portugiesischer Seekarten und Wegweiser bedienten. Die Engländer, obwohl in gleicher Weise als die Niederländer von Sjōgun Ijejas (Tokugawa Ieyasu) begünstigt, zogen sich von Japan zurück (1623), während die Niederländer ihren Handel daselbst zum Verderben ihrer Widersacher, der Portugiesen, mehr und mehr ausbreiten und endlich in 1642 im Alleinbesitze desselben verblieben. Ihre Fahrt erstreckte sich aber nicht weiter als bis Nagasaki, und die Steuerleute begnügten sich mit einer sogenannten Passkarte vom süd-westlichen Theile von Kiusiu (Kyūshū) und einem Plan der Bai von Nagasaki. Geschah es aus Vorsicht oder aus Mangel an wissenschaftlichem Interesse, im Drucke sind um diese Zeit keine Seekarten erschienen und die Ost- und Nordküste von Nippon blieb bis zum Jahre 1639 und 1643 eine Terra incognita.

Seekarte 1643 (Detail): "Gedaene Coursen door den Schipper Commandeur Martin Gerritsen Vries met het fluitship Castricum Ao 1643"

Seekarte 1643 (Detail): “Gedaene Coursen door den Schipper Commandeur Martin Gerritsen Vries met het fluitship Castricum Ao 1643”

Die Sage von Gold- und Silber-Inseln – Goud- en zilverryke Eilanden –, welche im Osten von Japan liegen sollten, bestimmte in 1638 den General-Gouverneur vom Niederländischen Ostindien, Antonio van Diemen, eine Entdeckungsreise im Osten von Japan unternehmen zu lassen, und es wurden hiezu zwei Schiffe, de Engel und de Gracht, ausgerüstet, und der Oberbefehl dieser Expedition dem Commandeur Mathys Quast übertragen. Dieser befand sich an Bord des Engel; Abel Jansz Tasman war Schiffer – Capitän – der Gracht In der Geschichte der Entdeckungen in der nördlichen Hälfte des Grossen Ocean im siebzehnten Jahrhundert haben wir die Namen eines Mathys Quast und Abel Jansz Tasman zum ersten Male genannt, indem uns das seltsame Glück zu Theil ward, im Archive der Ostindischen Compagnie zu Amsterdam unter der Mitwirkung des Herrn P. S. de Munnick das denkwürdige, seit beinahe zwei Jahrhunderten vergessene, handschriftliche tagebuch dieser niederländischen Seefahrer aufzufinden. Die oben genannten beiden Schiffe verliessen am 2. Juli 1639 die Rhede von Batavia; einer dem Commandeur Antonio van Diemen ertheilten Instruction gemäss sollten sie im Osten von Banca nach der Bai von Manilla steuern, durch den Canal d’Espiritu santo (die Strasse St. Bernardino) laufen und von da ihren Course längs der Ostküste von Japan bis zum 34 ½ N. Br. Nehmen, in welcher Parallele die angeblich in einer Entfernung von 400 geographischen Meilen im Osten von Japan gelegenen Gold- und Silber-Inseln aufzusuchen waren. Die Instruction erstreckte sich ausserdem noch auf einen Entdeckungszug im Norden von Japan bis in die Tartarei, der, im Falle man im Norden kein Land entdecken würde, so weit nach Osten fortzusetzen sei, bis man die Küste von Amerika erreiche.

Ein solcher Entdeckungsplan im nördlichen Theile des Grossen Ocean würde, wenn er glücklich hätte ausgeführt werden können, zur Entdeckung der Kurilen und Kamtschatka, der Aleuten und der Nord-West-Küste von Amerika geführt haben. Die gehofften Gold- und Silberinseln wurden nicht entdeckt, obgleich die beiden Schiffe im Osten von Japan zwischen dem 37. und 40. Breitengrad kreuzend bei 600 geogr. Meilen weit (nach ihrer Schiffsrechnung bis zum 79° 52‘ östl. Länge, von Pulo Timoan [175° 53‘ westl. Länge von Greenw.]), somit weiter in diesem gebiete des Großen Ocean vorgedrungen sind, als je vor ihen auf diesem Grad der Breite ein europäischer Seefahrer gekommen ist.

Seekarte 1643 (Detail). Unten findet sich die Topographie von Iwojima und anderne Inseln beschrieben: "Gedaene Coursen door den Schipper Commandeur Martin Gerritsen Vries met het fluitship Castricum Ao 1643"

Seekarte 1643 (Detail). Unten findet sich die Topographie von Iwojima und anderne Inseln beschrieben: “Gedaene Coursen door den Schipper Commandeur Martin Gerritsen Vries met het fluitship Castricum Ao 1643”

Mit bewundernswürdiger Ausdauer suchten diese Seeleute das ihnen vorgesteckte Ziel zu erreichen, während die Umsicht, womit sie dabei zu Werke gingen, und die zur Entdeckung von Land genommenen Maassregeln als Beispiel der ehemaligen Schiffszucht dienen können.

Dass ihrer Aufmerksamkeit nichts entging, dafür zeugt das mit den Kielen des Engels und der Gracht gepflügte Gebiet des Grossen Ocean, wo sich bis jetzt noch nicht eine Insel hat entdecken lassen.

Dieser merkwürdige Seezug der Niederländer führte zu einigen nicht unwichtigen Entdeckungen längs der von ihnen befahrenen Küste und im süd-östlichen Meere von Japan, das sie auf ihrem Laufe dahin durchkreuzt haben. Oben an steht die Entdeckung zweier Inselgruppen, wovon sie die erste, unter 26° 38‘ N. Br. und 142° 28‘ O. L., Engels Eiland und letztere, unter 27° 4‘ N. Br. und  142° 20‘ O. L., Grachts Eiland genannt haben. Auf einer niederländischen M. S. Karte, worauf Vries Seezug und Entdeckungen in 1643 angegeben sind, finden wir diese Inseln unter den Namen Quast Eylanden eingetragen. Es sind dies die Bonin sima (Bonin Inseln), d. i. die unbewohnten Inseln, welche erst in diesem Jahrhundert näher bekannt geworden sind. Wir werden auf die Entdeckungsgeschichte dieser Inseln, welche jetzt in dem Fahrwasser zwischen der alten und neuen Welt eine bedeutende Stellung einnehmen, zurückkommen.

Die Ostküste von Japan hatten unsere Seefahrer unter 37° 30‘ N. Br. am 24. August zu Gesicht bekommen und aufgenommen, bevor sie weiter nach Osten steuerten. Es war dieser Theil der Küste von Nippon damals noch wenig bekannt. Auf ihrer Zurückfahrt vom östlichen Ocean liefen sie (am 1. November) die Ostküste von Nippon wieder an und zwar unter 34° 54‘ N. Br. Sie steuerten S. Q. längs derselben, sahen die Oeffnung einer Bai und weit landeinwärts einen sehr hohen Berg. Die Bai ist die Bucht von Wodawara und der Berg der 3793 Meter sich über den Meeresspiegel erhebende Vulcan Fuzinojama den sie i einer Entfernung, von etwa 20 geogr. Meilen sehen konnten. Das entdeckte Land, welches sie für die Inseln hielten, die, nach ihrer Karte, an der Süd-Ost-Spitze von Japan lagen, ist die Süd-Ost-Spitze von Nippon, welche sich in süd-westlicher Richtung vom Cap Daidosaki (Witte hoek, Vries) nach Cap Sirosama (Cap King) hinzieht. Hier nahmen sie ihren Cours S. S. W. und fanden auch mehrere Inseln, welche sich in der Richtung S. zu W. bis unter 32° 40‘ N. Br. erstreckten. Es sind dies die auf ihrer Karte, wahrscheinlich nach einer japanischen Originalkarte, zu weit nördlich angegebenen Inseln. Diese Inselkette, deren geographische Lage sie berichtigen und fürtreffliche Ansichten davon verfertigten, ist dieselbe, wo an einer der südlichsten, das Ongelukkig Eiland, einige Jahre später (1643) Marten Gerritsen Vries und Hendrik Cornelis Schaep verschlagen wurden und bis 1842, wo wir, wie oben erwähnt, in den Archiven der alten Ostindischen Compagnie das ganze unbekannte Tagebuch von Quast und Tasman aufgefunden haben, als Entdecker derselben galten. Wir werden sie von nun an die Tasmans Inseln nennen.

Seekarte 1643 (Detail). Beachte "Lequeo grande" auf der linken Seite: dies ist Okinawa: "Gedaene Coursen door den Schipper Commandeur Martin Gerritsen Vries met het fluitship Castricum Ao 1643"

Seekarte 1643 (Detail). Beachte “Lequeo grande” auf der linken Seite: dies ist Okinawa: “Gedaene Coursen door den Schipper Commandeur Martin Gerritsen Vries met het fluitship Castricum Ao 1643”

Auch verdanken wir diesen Seefahrern die Aufnahme und eine sehr deutliche Beschreibung des südlichen Theiles von Kiusiu (Kyūshū) und er im Süden davon gelegenen Inseln TanegasimaJakunosima  und mehrere anderer Eilande. Sie bekamen am 13. Nove,ber die Süd-Sot-Spitze von Kiusiu zu Gesicht, ungefähr auf der Höhe von Cap d’Anville, ließen eine grosse tiefe Bucht, die Bai von Kasivabara, deren Lage sie genau bestimmten, vorbei und so weiter in die Strasse ein, der vier jahre später Capitän Vries den namen von van Diemen gab. Die Küsten und Inslen, welche diese Strasse bilden, haben sie mit bewunderswürdiger Genauigkeit aufgenommen und in Profilansichten dargestellt und die Breite der Süd-Spitze von Kiusiu (Cap Tschitschagof von Krusenstern) unter 31° N. Br. und die eines hohen Kegelberges (Pik Horner), der sich am Eingange der Bai von Kagosima erhebt, unter 31° 16‘ N.Br. bestimmt. Nachdem sie am Ausgange der Strasse die westlichsten Inselgruppen – die vor kurzem wieder entdeckte Parker Insel und Ingersoll Felsen – vorbeigesegelt waren, nahmen sie ihren Lauf W. S. W. und entdeckten unter 30° 18‘ N. Br. im O. z. S. in einer Entfernung von 8 Meilen zwei kegelförmige Inseln, und konnten von den Masten aus noch mehrere andere in dieser Richtung gelegene Eilande sehen. Es sind dies unzweifelhaft die bereits von Linschoten beschriebenen Zeven Gezusters. Einen Auszug der einschlägigen Stellen des unausgegebenen Tagebuches von Quast und Tasman haben wir zur Bestätigung ihrer Entdeckungen im Anhange mitgetheilt und commentirt.

Sie erreichten die "Quast's Eylanden" am 21. Juli, welches zufällig auch mein Geburtstag ist. Seekarte 1643 (Detail): "Gedaene Coursen door den Schipper Commandeur Martin Gerritsen Vries met het fluitship Castricum Ao 1643"

Sie erreichten die “Quast’s Eylanden” am 21. Juli, welches zufällig auch mein Geburtstag ist. Seekarte 1643 (Detail): “Gedaene Coursen door den Schipper Commandeur Martin Gerritsen Vries met het fluitship Castricum Ao 1643”

Von den beiden Karten, welche dem Tagebuche beigegeben waren, ist eine, nämlich die von den Philippinen, in dem See-Atlas von Joannes van Keulen unter dem Titel: Nieuwe afleckening van de Philippynse Eilanden, geleegen in de Oost-Indische Zee tusschen Formosa en Borneo, bekannt gemacht. Die andere aber, welche sich vom 17° bis 39° N. Br. erstreckt und unter anderem japan so darstellt, wie es in 1638 den Niederländern bekannt gewesen ist, und die in 1639 gemachten Entdeckungen in Umrissen mit rother Tinte angezeichnet enthält, blieb unausgegeben, ob sie gleich schon am 8. Januar 1640 vom general-Gouverneur Antonio van Diemen mit dem Schiffe Maria de Medicis an die Direction der Ost-Indischen Compagnie nach Amsterdam gesendet worden war. Aus dieser Karte, welche, da sie auf einer Entdeckungsreise dienen musste, gewiss eine vollständige Darstellung von Japan, so weit man es damals kannte, gibt, lässt sich entnehmen, wie wenig und wie unvollkommen dieses Land noch um die Mitte des 17. Jahrhunderts den Europäern bekannt gewesen ist, zumal, wenn man nachweisen kann, dass die Küste der Insel Nippon von der Südspitze bis zu Ostspitze, also vom 135° 41‘ bis 140° 48‘ O.L. nach einer ursprünglich japanischen darauf eingetragen ist. Diese merkwürdige Originalkarte, welche Jacob Swart in Amsterdam wahrscheinlich aus der Nachlassenschaft von Joannes van Keulen erhalten und uns zur Benutzung mitgetheilt hat, befindet sich jetzt in der Bibliothek Sr. K. H. des Prinzen Heinrich der Niederlande. Die Süd-West-, Süd- und Ost-Küste von Japan auf dieser Karte kommt viel mit der XVII. Karte von Asien überein, welche in dem im Jahre 1647 zu Firenze erschienenen „Arcano del Mare“ mitgetheilt ist. Wir hielten es deshalb für überflüssig, dies Document vollständig wiederzugeben; habe aber eine zur Nachweisung der Entdeckung der Bonininseln nöthige Skizze getreu daraus übernommen (Atlas No. 11 b.); und gleichfalls den Cours, welchen die Seefahrer längs der Südspitze von Kiusiu (Kyūshū) genommen, in einer treuen Copie einer handschriftlichen holländischen Seekarte aus der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts eingetragen (Atlas No. 11 C.).

Gedaene ontdeckinghe onder den Commandeur Marten Gerritsen Vries Ao 1643. — E. Gedaene Coursen door den Schipper Commandeur Martin Gerritsen Vries met het fluitship Castricum Ao 1643.

Auf diesen beiden Karten sind die Entdeckungen vereint, welche Vries und Schaep in 1643 und vor ihnen Quast und Tasman in 1639 im Seegebiete von Japan gemacht haben. Sie sind beide Copien von unausgegebenen Karten, welche sich in einem „Atlas van geteekende oude Land- en Zeekaarten“ im statistischen Bureau des Departement der Colonien im Haag unter Nro. 41 und 41 a befinden. Erstere umfasst das um die damalige Zeit bekannte Seegebiet vom 21° bis 50° N. Br. und 130° bis 177° O. L. von Teneriffa. Es befindet sich in diesem Netze die schinesische und tatarische Küste mit Korai, Formosa, den Liukiuinseln, Japan und dem Lande Jezo, so weit es damals entdeckt war, eingetragen. Auch ist diese, mit Ausnahme von Quast’s & Tasman’s Originalkarte das einzige geographische Document, worauf die Quasts Eilanden (die Boninsima) mit den Namen, die ihnen ihre Entdecker gegeben, bezeichnet sind. Den Cours, den diese mehrgenannten Seefahrer auf ihrer Entdeckungsreise dahin genommen, haben wir erst darauf angegeben. Das Original selbst ist mit bewunderungswürdigem Fleisse ausgemalt und die schinesische und tartarische Küste reicher an Namen als unsere Copie.

Seekarte 1643 (Detail): "Gedaene Coursen door den Schipper Commandeur Martin Gerritsen Vries met het fluitship Castricum Ao 1643"

Seekarte 1643 (Detail): “Gedaene Coursen door den Schipper Commandeur Martin Gerritsen Vries met het fluitship Castricum Ao 1643”

 

Quellen:

  • Siebold, Philipp Franz Balthasar, von (Auth.& Pub.): Geschichte der Entdeckungen im Seegebiete von Japan, nebst Erklärung des Atlas von Land und Seekarten vom japanischen Reiche und dessen Neben- und Schutzländern. Bearbeitet von Philipp Franz von Siebold, Oberst im Generalstabe des Königlichen Niederländischen Heeres in Ostindien, Kommandeur des Ordens der Kirchenkrone, Ritter des Niederländischen Löwen-, des St. Wladimir- und des Rothen Adlerordens III. Klasse, der Ehrenlegion, der Nordstern- und des Civilverdienstordens der Bayerischen Krone. Leyden 1852.
  • Siebold, Philipp Franz von: Atlas von Land- und Seekarten vom Japanischen Reiche Dai-nippon : und dessen Neben-und Schutzländern … nebst einer Seekarte von der Küste von China und der Insel Formosa. Simon Schropp, Berlin/ Verfasser, Leyden 1851.
  • Wolfgang Michel: Reisen der Niederländischen Ostindischen Kompanie im japanischen Archipel . In: Lutz Walter (ed.): Japan – Mit den Augen des Westens gesehen. Prestel, 1993, S. 31 – 39 (Ausstellungskatalog,). In Hardcover-Buchform gedruckt als: Lutz Walter (ed.): Japan – Mit den Augen des Westens gesehen. Prestel-Verlag, München, New York 1994, S. 31 – 39.
  • Quast, Mathijs Hendrickszoon; Verseput, Jan: De reis van Mathijs Hendriksz. Quast en Abel Jansz. Tasman ter ontdekking van de goud- en zilvereilanden, 1639. Werken uitgegeven door de Linschoten-Vereeniging, 56. ‘s-Gravenhage, M. Nijhoff, 1954.
  • Teleki, gróf Pál; Tasman, Abel Janszoon; Quast, Mathijs Hendrickszoon: Atlas zur Geschichte der Kartographie der japanischen Inseln. Nendeln, Liechtenstein : Kraus Reprint, 1966.
  • Papinot, E.: Dictionnaire D’histoire et de Géographie du Japon. Illustré de 300 Gravures, de Plusieurs Cartes, et suivi de 18 Appendices. Libraire Sansaisha, Tokyo and Kelly & Walsh Limited, Yokohama/Shanghai/Hongkong/Singapore, 1906. (Supplément donnant les noms des principaux etrangers. Qui ont eu quelque relations avec le Japon avant le restauration (1542–1868). )
  • Journael ofte dachregister van den Ed. Commandeur Mathys Quast, gaende door ordre van d‘ Ed. heeren Gouverneur General en de raeden van India met de fluyt Scheepen „Engel“ ende „Gracht“, omme te ondernemen, de Gout- en Silberryke Eylanden gelegen b’oosten omtrent de Noorder breete van 37 ½ graet, waer toe den alvermogenden Godt Synen Segen will verleenen en strecken mach ten besten tot progres van de Generaele Comp. Amen. M. S, 1639. (2. Juny 1639-24. Nov. 1639)

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